PUBLIKATIONEN, LITERATUR, ANTHOLOGIE
 
 Bekanntgabe das Buch "Du kannst dein Lebensbuch besser, sinnvoller schreiben" wir bald erscheinen
 

Über den Autor: Dr.med. Cand. jur. Karl Nagy-Babiak

Verehrter Leser.  An diesem Büchlein habe ich lange Zeit gearbeitet, natürlich nicht ununterbrochen, sondern mit jenen Unterbrechungen  die ein Abklären erarbeiteten Fakten notwendig machen.

In den 48 Jahren, seit dem ich das Medizinstudium abgeschlossen habe und im Dienste der Menschen getreten bin, habe ich viele Krankengeschichten, Schicksalsschläge  angehört. Mit Hilfe des mathematisch-geographischen Denkens konnten viele Ratsuchenden keinen Weg aus den Sackgassen ihres Lebens herausfinden.  Erst als ich überzeugt war, dass eine erfolgsreiche seelische Begleitung, die man modern Psychotherapie nennt NUR vom Geistigen her möglich ist. Wird der Mensch  bewusst, dass er auch ein geistiges Wesen ist, kann er erlernen seine geistige Freiheit wahrzunehmen und seine Verantwortung  sein Schicksal  schrittweise selber zu gestalten zu übernehmen. Mit andren Worten gesagt, jeder Mensch hat einen Hausverstand. Er kann zu seinem gesunden Hausverstand zurückfinden, indem er sich von den vielen Theorien der Lebensgestaltung befreit. Erlernt der Mensch sich  auch als geistiges Wesen zu betrachten, kann er über sich selbst hinauswachsen. Das bedeutet, dass der Mensch über seine körperlich-seelischen Einengungen durchblicken lernt. Er kann den Sinn in jeder Lebenssituation in der er sich befindet erkennen. Anders gesagt, jede Lebenssituation kann auch als Aufgabe, als Herausforderung betrachte werden. Lernt der Mensch, die Schwierigkeiten seines Lebens als Herausforderung zu betrachten, schlüpft er in die Rolle des Menschen von der Straße, der seinen gesunden Hausverstand zurückgewonnen hat. Dieser Mensch von der Straße lebt so, dass er einfach seine tägliche Arbeit erledigt, liebt seine Angehörigen, seine Freunde und erleidet die unveränderbaren Schicksalsschläge.

Die sinnorientierte Lebenseistellung ist eine neue Lebensauffassung.

Diese Lebenseinstellung setzt die Lebenskräfte, die Schöpfungskräfte sind, die mit eigener Weisheit ohne uns und unser Dazutun die zahllosen Formen der Natur schaffen. Wir wollen diese Kräfte, die das Lebendige Sich- bilden durchführen und denen alle Bildung  zugrunde liegt Bilde-Kräfte nennen.

Wir sind nicht mehr Sklaven der Umständen, Menschen  oder unserem eigenen Befinden. Die sinnorientierte  geistige Lebenseinstellung  garantiert eine Art Aufhellung für unsere Seele, denn wir sagen Ja zum Leben. Nach Viktor Frankl  der Mensch ist frei, aber nicht von seinen biophysischen Dependenzen, sondern frei zu Sinnerfüllung. Die Freiheit von diesen Abhängigkeiten wäre eine Illusion. Ist der Mensch sinnorientiert eingestellt, er wächst über seine psychosomatischen Bedingtheiten heraus  hin zu Aufgabenlösung.  Umgekehrt ohne Sinn wird das Leben unerträglich, denn die Suche nach dem Sinn des Lebens ist ein fundamentales Bedürfnis.

Dr. Nagy-Babiak hat sein Medizinstudium im Jahre 1971 abgeschlossen. Im Jahre 1992 erwirbt den Titel Arzt mit logotherapeutischer Qualifikation   und im Jahre 2004 erhält er ein Diplom für psychosoziale Medizin.



 

 

Die zivilisatorische Schlüsselqualifikation:

Umgang mit Angst und Krisen

Das eigene Leben ist heute ein experimentelles Leben. Überlieferte Rezepte und Rollenstereotypien versagen. Die Zukunft kann nicht aus der Vergangenheit abgeleitet werden, wie das ursprünglicher Weise das Normale wäre. Die eigene Lebensführung ist oft vorbildlos. Das eigene Leben und das soziale Leben müssen aufeinander immer wieder neu und in immer kürzerer Zeitspanne aufeinander abgestimmt werden.
Was ist das eigene Leben? Das eigene Leben ist hier eine Zeitdiagnose. Heute ist das Individuum in hohem Maße vergesellschaftet. Der Mensch braucht auch ein Leben für sich selbst. Es ist ein Überverlangen nach einer persönlichen Identität, was auch kommerzialisiert wird, z.B. „Meine Bank“, „Meine Versicherung“. Dieses Leben ist ihm nicht einfach gegeben, er ist nicht einfach hineingeboren, er muss etwas für dieses sein Leben tun, selbst ergründen.

Der Mensch schreibt seine eigene Geschichte und nur er selbst kann sie schreiben. Solange der Mensch lebt, gestaltet er seine Geschichte. Voraussetzung: es ist Zeit, es ist das Bewusstsein und die geistige Freiheit da (also Zeit nehmen und wahrnehmen, erfassen können). Ein neugeborenes Kind kann seine Geschichte noch nicht schreiben, wohl aber beginnt ein Kindergartenkind seine eigene Geschichte zu schreiben. Bis zum Kindergartenkind wird die Geschichtsgestaltung überwiegend von Elternteilen, Betreuern, Erziehern geleitet, geführt.
Schon im Alter von ca. 3 Jahren herum beginnt die Existenz, die persönliche Existenz, das persönliche Dasein ins Bewusstsein des Menschen vorzudringen – ein Charakteristikum der menschlichen Existenz.

 

Lebens - Schule

In deiner Brust sind deines Schicksals Sterne Die Vision für Erziehung, Pädagogik, glückliches Leben (Taschenbuch)

Dr. Karl Nagy-Babiak (Autor)

 

 

Es kann dem Menschen gelingen oder misslingen, seine eigene Geschichte zu schreiben.

In der heutigen Zeit entsteht somit eine Art Normbiographie, gebaut auf Werte und Vorstellungen der Kultur des heutigen Zeitgeistes. Die Norm wird von der Gesellschaft gesetzt mit ihren sozio-kulturellen und wirtschaftlichen Aspekten. Eine Art Bastelbiographie: jeder bastelt seine Geschichte anhand von seinen Lebenswerten, Vorstellungen und auf Basis seiner persönlichen Anlagen, Kräfte und Fähigkeiten, die in ihm ruhen, die er auf seine Art und Weise zur Entfaltung gebracht hat. Der Mensch kann seine Lebensgeschichte auch nach einem gewählten Muster, nach Idealen, nach religiösen, politischen oder sonstigen Werten einrichten: z.B. Schauspieler, Atheist, Katholik usw. Somit wird das Leben zu einer Wahlbiographie. Die persönliche Geschichte kann mit Erfolg geschrieben oder zu einer Bruch- oder Zusammenbruchsbiographie werden.
Das eigene Lebens muss ein reflexives Leben sein, geprägt von Dialog, Verhandlung, Kompromiss. Selbstverantwortung und Selbstbestimmung sind notwendig. Von diesem eigenen Leben spricht C.G. Jung als einem Prozess, durch den sich ein Mensch in der konstanten Auseinandersetzung mit der Welt befindet. Einerseits stehen die von der Gesellschaft aufgestellten Normen, Werte, Ideale, andererseits ist die Innenwelt, die Anforderungen der Psyche.

Diese Auseinandersetzung geschieht auf Grund der persönlich entwickelten Anlagen, Fähigkeiten, Energien und familiären Vorstellungen. Sie führt letztlich dazu, dass der Mensch immer echter – vollständiger, reifer, weiser, wird und aus dem Leben immer mehr zum eigenen Leben heranreift. Seine Beziehungen, seine Beziehungsfähigkeit entwickelt. Heute ist die Sehnsucht nach einem persönlichen Lebensraum groß, sogar überwertet. Man spricht von „meiner Frau“, „meinem Kind“, „meinem Auto“. Man kann annehmen, dass immer mehr Menschen einen eigenen Raum, einen eigenen Lebensraum, einen eigenen bio-psycho-sozio-kulturellen Innenraum, eine innere Welt, einen eigenen Mikrokosmos anstreben, verwirklichen wollen. Ob dieser Prozess gelingt, oder möglicherweise einfach nur eine hilfreiche Phantasie bleibt, ist davon abhängig, ob die Menschen bereit sind, diese Herausforderung anzunehmen, nämlich sich bewusst an der persönlichen, eigenen Geschichtsschreibung zu beteiligen.
Das ist eine permanente existenzielle Herausforderung, ein menschliches Streben, was den Menschen begleitet, ihm beisteht, ihn motiviert, ihn vorantreibt, ihn bewegt bis zum letzten Atemzug.

Krisen, sei es einfache, sei es existenzielle Krisen, können zwar dieses Streben, diese Ureigenschaft des Menschen beeinflussen, der Mensch besitzt aber auch die ursprüngliche Fähigkeit, immer wieder neu am Weben seines Schicksalsfadens mitzugestalten. Das eigentliche Schicksal ist prozentuell in jedem Leben reduziert, wo der Mensch nicht aktiv daran mitweben kann (echtes Schicksal), die Herausforderungen des Lebens nicht annehmen kann oder ihnen ausgeliefert ist, wobei Selbstgestaltung kein eigentliches Schicksal ist.Der Mensch ist ein entscheidendes Sein, also alles, was er in seinem Leben von der Außenwelt hereinbringt, geschieht durch immer wieder neue Entscheidungen, somit entscheidet er jetzt, was er werden will und wo er ankommen will.
Die Entscheidungsfähigkeit des Menschen ist aber von seiner Würde abhängig, der Fähigkeit der Selbsttranszendierung, der Fähigkeit der Selbstdistanzierung, der Fähigkeit der geistigen Freiheit und Verantwortung.Die meisten Individuen haben diese existenziellen Fähigkeiten, Selbstdistanzierung und Selbsttranszendenz noch nicht ausreichend ausgebildet. Ihr Leben folgt auch nicht gesunden Traditionen und der Mensch von heute hat auch keine gesunden Instinkte mehr, die ihm sagen, was er tun muss. Die gesunden Traditionen sagen dem Menschen, was er tun soll.

Entscheidungen zu treffen, macht heute Angst. Es sind zu viele Entscheidungen zu treffen. Wie geht man mit Angst um? Das ist sicherlich eine Schlüsselqualifikation. Um einen guten Weg zu finden, ist der interdisziplinäre Dialog notwendig. Die Frage ist, kann der Mensch grundsätzlich krisenbewusster und krisenfreundlicher werden und wie kann man diese Fähigkeit ausbilden, um Angst und Krisen erfolgreich zu meistern?

Die existenzielle Krisenbewältigung und Logotherapie

Unsere persönliche Geschichte hat Zäsuren und Krisen. Unser Leben läuft in Zeit, Bewusstsein und Freiheit ab: vom Neugeborenen, Kleinkind, Kindergartenkind, Schulkind kommt man in die Phase der Adoleszenz, dann in den Übergang zum mittleren Erwachsenenalter, usw. Diese Übergänge sind besonders mit körperlichen Veränderungen verbunden. Die andere Kategorie der Übergänge sind die sogenannten Schicksalsschläge, Verlust des Partners, der Eltern, der Arbeit, Gesundheit. Es erfolgt eine neue existenzielle Umstellung. All diese Lebensübergänge können als deutliche Zäsur erlebt werden, oder als Krisen. Bei den Zäsuren ist die menschliche Freiheit nicht gefährdet – die sogenannte Entscheidungsfreiheit. Überwiegend werden die Lebenspläne neu überdacht und neu definiert. In den Krisensituationen, wo die Aufforderungen des Lebens und die Bewältigungsmöglichkeiten in einem krassen Widerspruch stehen, ist die geistige Freiheit, die freie und verantwortliche Entscheidungsfähigkeit, eben die menschenwürdige Haltung, gefährdet.Wir erleben, dass wir in Problemen stecken bleiben, die zu bewältigen oder überleben wären und in der Zeit der Krise scheint dies unmöglich zu sein. Das ganze Leben scheint auf das sich in der Krise zeigende Problem eingeengt zu sein. Es fehlt die Vision, die Aussicht, die Motivation, es fehlt die Hoffnung auf eine bessere Zukunft, oder überhaupt auf Zukunft. Man empfindet, dass man unfähig ist, das Leben oder die Lebensprobleme zu gestalten, es entwickelt sich Angst oder Panik oder Ärger, feindselige Handlungen. Angst, Ärger und Frust übertragen sich leicht auf Mitmenschen und auch auf Helfer und Helferinnen. Krisen sind Dringlichkeitssituationen, aber auch Geburtssituationen, in denen das Entwicklungsthema entbunden werden kann. Somit kann das Problem, das die Krise ausgelöst und den Menschen hineingetrieben hat, zur Lösung finden.

Die alteuropäischen Gesellschaften haben ausdifferenzierte Ritualsysteme angeboten, die die Menschen sicher und unproblematisch durch das Leben geleiteten. Diese Rituale haben für die einzelnen Individuen und auch Gruppen, in denen diese sich bewegten, die jeweiligen Übergänge deutlich verständlich und akzeptabel gemacht. Heute sind die Lebensläufe nicht mehr durch Rituale, die die Gesellschaft vorgibt strukturiert, sondern sie sind – wie die Soziologen sagen – in viel stärkerem Maß „selbstgebastelt“. Ein Patchwork-Lebenslauf, das bedeutet, dass es in allen Lebensphasen neue Möglichkeiten und Chancen gibt, zugleich aber vielfältige neue Krisen.